Kepler-36: Riesenplanet am AbendhimmelBild: Künstlerische Darstellung: David A. Aguilar (CfA) Wir sehen die restlichen Planeten unseres Sonnensystems nur als helle Punkte am Himmel (und manche davon nur durch ein Teleskop). Im Planetensystem des Sterns Kepler-36 sieht das anders aus. Dort wurde bisher das engste Planetenpaar entdeckt. Die beiden Planeten dort können sich auf ihren Bahnen bis auf knapp 2 Millionen Kilometer annähern. Zum Vergleich: Der nächste Nachbar der Erde ist die Venus und sie kann sich uns nur bis auf 38 Millionen Kilometer nähern!
Planeten können sich natürlich nicht beliebig weit annähern. Planeten können sich nicht auf beliebigen Bahnen bewegen. Wenn sich zwei Himmelskörper zu nahe kommen, dann werden die gravitativen Störungen sehr groß. Der leichtere der beiden kann dann aus dem Planetensystem geworfen werden. Oder auf eine andere die Bahn, die zu einer Kollision mit der Sonne führt. Himmelskörper dürfen sich nicht zu nahe kommen, sonst werden ihre Bahnen instabil.
In unserem Sonnensystem ist alles in Ordnung. Die acht Planeten bewegen sich alle auf stabilen Bahnen. Zwischen ihnen ist genug Platz und sie kommen sich nicht nahe genug, um starke Bahnstörungen zu verursachen. Höchstens in fernster Zukunft könnte es vielleicht etwas chaotischer werden. Das System von Kepler-36 dagegen ist viel extremer. Die beiden Planeten bewegen sich hier an der Grenze des Möglichen.
Kepler-36b ist der kleinere der beiden Himmelskörper. Er ist 4,5 mal so schwer wie die Erde und 1,5 mal größer. Seine Oberfläche ist fest, es handelt sich um eine sogenannte "Supererde". Das bedeutet aber nicht, dass dort Leben möglich ist. Die beiden Planeten sind ihrem Stern viel zu nahe dafür. Auf Kepler-36b ist es mehr als 700 Grad Celsius heiß! Sein Nachbar Kepler-36c ist größer. Sein Radius beträgt das 3,7fache der Erde und seine Masse das 8,1fache. Es handelt sich vermutlich um einen Gasplaneten.
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Quelle Ein Danke an Florian Freistetter und sein Team www.scienceblogs.de