Hacker manipulieren Telefonanlagen
Bundesweit seien rund 250 Fälle bekannt, sagte ein Sprecher der Deutschen Telekom. Das Unternehmen habe 25 000 Kunden gewarnt.
Die Betrüger manipulieren ältere Telefonanlagen, bei denen die werksseitig eingestellten PIN-Nummern nicht geändert wurden. Sie wählen sich außerhalb der Geschäftszeit auf einer Nebenstelle der jeweiligen Firma ein und testen aus, ob eine Standard-PIN funktioniert. Dann programmieren sie eine teure Rufumleitung zu einer ausländischen „0900“-Nummer und schon schnappt die Gebührenfalle zu. Die geprellten Unternehmen bemerken den Schaden erst auf der Telefonrechnung.
Um bis zu 18 000 Euro betrogen
„Wir haben sämtliche Kunden kontaktiert, die von uns eine Telefonanlage erhalten haben und sie darauf hingewiesen, dass sie die aktuellen Passwörter ändern sollten“, sagte der Telekom-Sprecher. Meist ist bei den nicht ganz neuen Anlagen eine simple PIN wie viermal die „1“ oder die „0“ oder eine Ziffernfolge wie „1, 2, 3, 4“ voreingestellt.
Die ersten Betrugsfälle waren in Schwaben bekannt geworden. Ein Betrieb in Kaufbeuren wurde kürzlich um 1500 Euro, etwas größere Unternehmen im Raum Neu-Ulm um 7000 Euro bis 18 000 Euro geprellt.
Betrügerische 0900-Nummern teils nicht abschaltbar
Der Bundesnetzagentur zufolge verteilen sich die Fälle auf ganz Deutschland. Innerhalb Deutschlands wäre es für die Behörde relativ leicht, die betrügerischen 0900-Nummern abzuschalten. Doch in den Ländern, von denen aus die Betrüger operieren, funktioniert das meist nicht. Die Polizei nennt Länder wie Sierra Leone, Simbabwe und Mauritius, über die die Gebührenabzocke läuft.
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