Bittorrent: 200.000 Sharer in USA vor Gericht
File-Sharing wird immer gefährlicher: In den USA haben die Strafverfolgungsbehörden die Zügel jetzt augenscheinlich soweit angezogen, dass ihnen immer mehr Menschen ins Netz gehen. Stand heute sollen in den USA seit 2010 mehr als 200.000 Verdächtige verklagt worden sein, vor Gericht stehen oder haben ihre Verfahren schon hinter sich. Und Bittorrent-Nutzer leben in den USA besonders gefährlich: Sie sollen die größte Gruppe ausmachen.
Nach Angaben der Info-Seite Torrent Freak handelte es sich um eine "Lawine" an Prozessen wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Urheberrecht. Allen sei vorgeworfen worden, geschütztes Material online mit anderen geteilt zu haben. Die meisten Klagen hätten sich gegen die Nutzer der Bittorrent-Plattform gerichtet.
Bis zu 150.000 Dollar Strafe drohen oft
Die daran hängenden Geschäfte, die mit der Angst der Surfer gemacht werden, sollen mittlerweile ein Volumen von Hunderten Millionen Dollar haben. (Zum Hintergrund: Meist bekommt ein Internet-Nutzer einen Anwaltsbrief, in dem behauptet wird, XY habe Musik/Filme heruntergeladen und durch Weitergabe einen großen finanziellen Schaden angerichtet; dann wird das Opfer zum Zahlen animiert, andernfalls drohe Anzeige, Gerichtsverfahren und eine Strafzahlung von bis zu mehreren Hunderttausend Dollar.)
Beinahe jede Woche, so hieß es in dem Bericht weiter, werde wieder eine neue Klage eines Konzerns gegen eine Privatperson eingereicht. Ein Teil davon sei inzwischen eingestellt worden, meldete die Site unter Bezug auf ein ihr vorliegendes Dokument, doch mehr als 145.000 Nutzer seien noch in Gefahr. Die hohe Zahl an vorzeitig eingestellten Verfahren lasse den Schluss zu, dass die klagenden Konzerne die Offenlegung der Beweise augenscheinlich scheuten. Die Vermutung, dass eine große Anzahl der Beschuldigten unschuldig seien und dies zumindest in Betracht gezogen werde, liege nahe, so hieß es. Oder, wie der Autor des Berichts sich ausdrückte: "Die Richtigkeit der Beweise bleibt ein Geheimnis.
Quelle Chip.de